Vor kurzem hatten wir über die erste Umfrage zum Thema Auswirkungen von Wechseljahresbeschwerden am Arbeitsplatz in Deutschland berichtet. Ein Ergebnis war, dass das Thema nach wie vor tabuisiert wird. Nun hat auch die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion (20/8521) im Bundestag Stellung genommen. Es heißt dort, dass die sogenannten Wechseljahre bei Frauen nach Einschätzung der Bundesregierung in der Gesellschaft weitgehend tabuisiert würden. Weil in der Arbeitswelt Jugend mit Leistungsfähigkeit gleichgesetzt werde, falle es vielen Frauen schwer, ihre Beschwerden als Teil eines Alterungsprozesses offenzulegen und Hilfen einzufordern (20/8755).
Hinzu komme, dass in diesem Lebensabschnitt regelmäßig noch weitere lebensverändernde Ereignisse aufträten, von denen Frauen zusätzlich körperlich und seelisch beansprucht würden, etwa wenn die Kinder das Haus verlassen oder die Eltern/Schwiegereltern pflegebedürftig würden. Frauen im mittleren Lebensalter benötigten daher aufgrund der Veränderung ihrer Lebensumstände unterschiedlichste Unterstützung. Es sei daher von Bedeutung, dass das Thema „Wechseljahre“ in der Gesellschaft und Arbeitswelt stärker beachtet werde. Derzeit gebe es jedoch keine von der Bundesregierung geförderten Programme oder Initiativen, die Frauen bei der Bewältigung von Symptomen der Menopause unterstützen.
Die Union beklagte in ihrer Anfrage, dass viele betroffene Frauen infolge von prämenopausalen Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen pauschal mit „Burn-out“ diagnostiziert und entsprechend falsch behandelt würden. Es befänden sich rund neun Millionen Frauen in den Wechseljahren
Quelle: Deutscher Bundestag
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